Am vergangenen Donnerstag füllte die Veranstaltung „Wohnen für Alle – Wie geht das?“ das Kulturforum in Metzingen. Rund 70 Interessierte kamen zur Veranstaltung der Grünen Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg. „Das Thema Wohnen beschäftigt uns alle, denn Wohnen bedeutet Zuhause sein zu können. Das ist etwas ganz Wichtiges für jeden einzelnen Menschen, aber auch zentral für uns gemeinsam als Gesellschaft, für unsere Wirtschaft und unseren Zusammenhalt,“ sagte Holmberg, Sprecherin für Bauen und Wohnen der Grünen Landtagsfraktion.

Im Fokus standen Ideen aus der Region, vier Vertreter*innen berichteten von ihren Projekten. Heide Höche berichtete vom „Mehrgenerationenprojekt am Sternberg“ in Gomadingen – hier leben rund 50 Menschen in einem ehemaligen Feriendorf zusammen und investieren viel Arbeit darin, ein Umfeld zu schaffen, “in dem Menschen aller Altersstufen ein gesundes, geborgenes, sinnvolles und förderliches Leben führen können“, so Höche. Das Projekt ist noch offen für weitere Erwachsene und Kinder. Die Metzinger Initiative „zusammen.wohnen“ möchte für Menschen mit und ohne Behinderungen ein genossenschaftliches Wohnprojekt im Raum Metzingen gründen. Sabine Huber von der Initiative berichtete, dass sich bisher leider kein Gebäude dafür findet.

Auf dem Podium, v.l.n.r.: Gunnar Laufer-Stark, Sabine Huber, Andrea Lindlohr, Cindy Holmberg, Andreas Roth, Heide Höche

Zwei Projekte aus Tübingen stellten ebenfalls ihre Konzepte vor: Die Genossenschaft „Neustart: solidarisch leben + wohnen“ sowie die Nestbau AG. Die Genossenschaft Neustart hat über 200 Mitglieder und ist beispielgebendes Projekt der „Patenschaft Innovativ Wohnen“ des Landes Baden-Württemberg. Die Tübinger Nestbau AG, eine „Bürgeraktiengesellschaft für Wohnungsbau“, realisiert unterschiedliche Projekte mit inklusiven Wohngemeinschaften, bezahlbaren Mieten und setzt auf klimafreundliches Bauen. Gründer und Vorstandsmitglied Gunnar Laufer-Stark ist sehr dankbar für die gute Kooperation mit der Stadtverwaltung in Tübingen. Alle Podiumsteilnehmer sind sich einig, dass für ein erfolgreiches Wohnprojekt eine gute Zusammenarbeit mit der Kommune sehr hilfreich sei. Ingrid Bauz von der Genossenschaft Neustart sagte: „Wir möchten keine alternativen Wege für mehr Wohnraum aufzeigen, sondern eine Antwort für die ganze Gesellschaft bieten“. Andrea Lindlohr, Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen zeigte auf, wie die Landesregierung bereits mit eigenen Förderprogrammen innovative Wohnprojekte und gemeinschaftliches Wohnen unterstützt und welche Vorhaben die Landesregierung noch auf den Weg bringen wird, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Cindy Holmberg resümierte: „Gemeinschaftliches Wohnen ist nicht neu, und trotzdem ein Konzept für die Zukunft.“