Auch die ehrenamtliche Vereinsarbeit leidet unter Corona. Keine Treffen, keine Proben und Perspektivlosigkeit sind die vordergründigen Probleme in der Krise, vor allem aber die Sorge, ob die Ehrenamtlichen nach dem Lockdown in vollem Umfang zurück kommen, treibt die Vereine um. Für manche Vereine, wie den Kohlstetter Gesangsverein machen digitale Veranstaltungen keinen Sinn, das Netz ist zu instabil, um gemeinsam zu singen, die Verzögerungen zu groß. Der Veranstaltungsring in Metzingen würde gerne für die zweite Jahreshälfte Veranstaltungen planen und damit auch Künstler*innen eine Perspektive geben. Hygienekonzepte stehen schon vom letzten Jahr, auf diese kann schnell wieder zurückgegriffen werden und auch aufgebaut werden. Bewegt hat mich aber vor allem der Bericht vom Deutschen Roten Kreuz. Wir sehen sie jeden Tag in den Medien, zur Unterstützung der Feuerwehr im Einsatz, beim Aufbau der Infrastruktur der Impfzentren, und ganz aktuell beim einrichten der Testinfrastruktur in den Kommunen. Der größte Teil ehrenamtlich. Keine bis kaum Entschädigung, sie nehmen Urlaub oder verzichten auf Lohn, legen Geld aus, auf deren Erstattung sie lange warten müssen, die bürokratischen Anforderungen sind erdrückend. Zum Dank gibt’s dann mal einen Dankesbrief zum an die Wand pinnen. Trotzdem sind sie da, immer dann wenn sie gebraucht werden. In fast jedem Ort sind sie aktiv und auf Grund der örtlichen Nähe bzw. dezentralen Struktur als Helfer meist zuerst am Notfallstandort. Nur wenn der Katastrophenfall ausgerufen wurde, werden sie entschädigt. Was während der Corona Krise nicht der Fall ist. Alle anderen Einnahmen fallen weg, keine Kleidermärkte, keine Einsätze bei Festivitäten, etc. nur Blutspenden können sie noch ausrichten, um wenigstens einen Teil der Betriebskosten zu decken. Hilfen können beantragt werden, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich möchte euch heute gerne daran erinnern, dass wir nur mit der tatkräftigen und ehrenamtlichen Unterstützung vieler Menschen durch diese Krise kommen, weil sie sich einsetzen und weil sie ihre Freizeit spenden. Mir bleibt erst mal nur demütig Danke zu sagen und die Zusicherung, dass ich diese kleinteilige und dezentrale Hilfsstruktur stärken möchte, damit sie erhalten bleibt und attraktiver wird, denn es machen immer weniger mit. Was sie wollen? Echte Anerkennung. Das gilt für alle im Ehrenamt tätigen, mit denen ich mich unterhalten habe.