Im Ankunftszentrum für ukrainische Flüchtlinge in Messstetten herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Flüchtlinge kommen mit privaten Autos, mit Bussen oder werden von Bekannten an die Pforte begleitet, wo sie auf Einlass in die seit Mitte März geöffnete Einrichtung warten. Andere packen bereits wieder ihre Koffer, um sich an einem anderen Ort irgendwo in Deutschland neu zu orientieren. Die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion, Cindy Holmberg hat sich einen Tag lang selbst einen Einblick in den Alltag im Ankunftszentrum verschafft. Als Volontärin begleitete sie Mitarbeitende von ORS

Zurzeit haben knapp 400 Personen, vorwiegend Frauen und Kinder, in Meßstetten einen Zufluchtsort gefunden. Tendenz weiter steigend.  

Die OR stellt als international anerkannte Dienstleisterin, die professionelle Betreuung geflüchteter Menschen, von der Unterbringung bis zur Integration, sicher. 

«’Neutral, flexibel und achtsam’ steht auf ihrer Homepage. Ich kann das nur bestätigen. Die ORS-Mitarbeitenden mit den blauen Westen sorgen dafür, dass jeder schutzsuchenden Person ein freies Bett zugewiesen wird und sie hier in der ehemaligen Militärkaserne einen Ort des Ankommens und zur Ruhe-Kommens vorfinden. Rund um die Uhr kümmert sich ein Team von rund 20 Mitarbeitenden um das Wohlbefinden der Gäste aus der Ukraine. Zuhören und auf die Sorgen und Ängste der Flüchtlinge eingehen gehören ebenso dazu wie das Lösen von Problemen und Beschwerden.» betont Cindy Holmberg MdL.

Einer alten Frau mit einer Magenverstimmung und hohem Blutdruck, die das Zimmer nicht verlassen will, half das Personal und sorgte dafür, dass ihr auf dem weitläufigen Gelände Tee und Zwieback aufs Zimmer gebracht wurde und ein Sanitäter der Krankenstation schaute nach ihr. Einer anderen Bewohnerin hatte ein Problem mit der Durchlüftung ihres Zimmers, weil das Fenster defekt ist. Auch hier sorgten die ORS-Mitarbeitenden für Abhilfe. 

«Aber auch in schwierigen Situationen bewahren die Mitarbeitenden Ruhe.» so Holmberg, «bei meinem Besuch wurde es auch kurz laut: Ein offenbar alkoholisierter Familienvater begann Mitarbeitende der Security anzupöbeln, während sein Sohn lauthals zu schrie. Die ORS-Betreuerinnen bewahrten Ruhe, nahmen den Mann zur Seite und redeten eindringlich auf ihn ein. Die Lage konnte deeskaliert werden.» so Holmberg weiter.

 «Die Verbindung von Professionalität und Menschlichkeit ist der entscheidende Schlüssel, dass der Betrieb im Ankunftszentrum geregelt ablaufen kann.» zeigt sich die Landtagsabgeordnete begeistert.

In der Kantine unterstützte die Politikerin bei der Essensausgabe und lernte später auch die administrativen Aufgaben am Infopoint kennen, wo Mitarbeitende zusammen mit Dolmetschern geduldig Auskunft geben und Fragen beantworten. «Es war ein unglaublich aufwühlender und erkenntnisreicher Tag mit schönen Begegnungen. Den Mitarbeitenden der Betreuung und allen anderen, die in Me Meßstetten Anlaufstelle für die Flüchtlinge aus der Ukraine sind, zolle ich meinen Respekt und danke für den Einsatz.», so das Fazit nach ihrem Einsatz.