Die letzten Monate besuchte die Kandidatin zur Landtagswahl und Mutter dreier Schulkinder die unterschiedlichen Schularten im Wahlkreis, um sich über deren Sorgen und Bedürfnissen auszutauschen. Mit der langjährigen Vorsitzenden der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Moritz tauschte Sie sich nun aus, um sich über Bildung und Gerechtigkeit zu unterhalten. „Mein Eindruck ist, dass die Schulen in unserer Region besser für die zweite Welle gerüstet sind, als das Kultusministerium.“, so die Kandidatin der Grünen. „Schulen und Lehrende haben viel zu bieten zwischen Schulen ganz offen und ganz schließen.“, so auch Moritz. Seit der ersten Schulschließung setzt sich die GEW ein, um Unterricht unter Pandemiebedingungen möglich zu machen. Wer die Schulen so lange wie möglich offenhalten will, braucht ein Konzept, wie er dies sicherstellt, und zwar bevor die Realität einen einholt. Bisher hat das Kultusministerium leider nicht gut vorgearbeitet, dass vom Präsenzunterricht reibungslos in das digitale Lernen umgeschaltet werden kann. „Priorität hat, dass Bildung auch für die Kleinsten in der Pandemie möglich ist.“, so Moritz. In geteilten Klassen, im Wechselunterricht in zusätzlichen Räumen oder mit entsprechenden Filteranlagen in den Schulklassen. Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten. Das Digitalisierungsdefizit an deutschen Schulen wurde durch die Schulschließungen im Frühjahr deutlicher denn je und verstärkte auch andere bereits existierende Probleme. Statt digitale Lernplattformen nutzen zu können, mussten die Lehrer oft per E-Mail oder Telefon mit Schülern kommunizieren. Im Wahlkreis lässt an manchen Orten die digitale Anbindung Fernunterricht nicht zu. Doch selbst wenn die IT-Ausstattung im Schulsystem stimmt, führt dies nicht automatisch zu einer verbesserten Bildung. Entscheidend sind gute Lehr- und Lernkonzepte und die frühzeitige Einbindung jener, die politischen Entscheidungen umsetzen. „Wer ernsthaft etwas gegen die weitere Benachteiligung von Kindern im Bildungssystem unternehmen möchte und die Schulabbrecherquote senken, die muss in gute Bildung investieren.“, bringt Holmberg es auf den Punkt. „Diese Probleme lösen sich nicht alleine durch Präsenzunterricht sondern nur durch eine gute und flächendeckende Versorgung durch Lehrende und Schulsozialarbeit. Kurzfristig könnten hier zusätzlich pädagogische Assistenzkräfte eingesetzt werden, um Lehrende und Kinder zu unterstützen und Klassen zu teilen.“, so die Kandidatin.