Neue Ideen für regionale Produkte von Streuobstwiesen und Nussbaumweg im Echaztal.
Bei herrlichem Frühlingswetter besuchte die Landtagskandidatin für BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Cindy Holmberg am Sonntagmorgen den Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein, um sich über den Nussbaumweg und die Rodungen in der Pflegezone des zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb gehörenden Naturschutzgebietes (Kernzone) zu informieren. Frau Holmberg ist sehr naturverbunden und freute sich über die vielen Knospen an den Bäumen, die ersten auf den Wiesen blühenden Frühlingsboten und vor allem über die Insekten und den über dem Zellertal kreisenden Roten Milan. Der Vorsitzende des OGV Lichtenstein Alfons Reiske nutzte die Gelegenheit. Die Leistungen des OGV herauszustellen und erläuterte die Arbeiten im Naturschutzgebiet und die damit verbundenen Probleme.
Der OGV wird finanziell vom Landschaftserhaltungsverband beim Landratsamt Reutlingen unterstützt. Die Unterstützung reicht aber gerade so für die Kosten für den Abtransport des Schnittgutes und für die groben Arbeiten, die vom OGV vergeben werden. Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins arbeiten alle ehrenamtlich ohne Bezahlung. Alfons Reiske wiederholte seine Forderung, die Streuobstwiesen, die artenreichste Kulturlandschaft überhaupt, nicht durch Verbote in ihrer Entwicklung zu blockieren, sondern durch Anreize, Angebote und Anerkennung zu fördern. Wichtig ist ihm die Wertschätzung der Arbeit in der Natur, die sich ja nicht rechnet! Hier ist die Politik gefordert und sollte die geplanten Verordnungen überdenken.
Der OGV schneidet für die Gemeinde Lichtenstein pro Jahr etwa 100 Obstbäume und hat in zwei großen Baumpflanzaktionen dafür gesorgt, dass in Lichtenstein etwa 880 junge Bäume gepflanzt wurden. Außerdem organisiert er für seine Mitglieder und für die Einwohner von Lichtenstein das Baumschnittprogramm des Regierungspräsidiums, an dem sich jetzt in der zweiten Runde 55 Streuobstwiesenbesitzer beteiligen mit 1355 Obstbäumen, die mindestens zweimal im Lauf von 4 Jahren geschnitten werden. Dazu kommen weitere 250 Obstbäume, die der OGV für die Gemeinde pflegt – insgesamt also mehr als 1600 Bäume auf einer Fläche von mehr als 14 ha. Die Baumliebhaberin und Baumschützerin Cindy Holmberg hörte diese beachtlichen Zahlen mit großem Interesse.
Alfons Reiske hofft auf Unterstützung durch die Landtagskandidatin im Fall ihrer Wahl bei den Problemen der Grundstücksbesitzer – Wohin mit dem Schnittgut der Bäume, wenn es nicht mehr verbrennt werden soll? – Wohin mit dem Grasschnitt von den Wiesen, der praktisch wie Müll behandelt wird? – Wie könnte eine Entschädigung für Nichtlandwirte und Gemeinden aussehen, die unsere artenreichen Streuobstwiesen und die Schutzzonen pflegen?
Cindy Holmberg zeigte Verständnis für die Forderungen des OGV und versprach, diese im Fall ihrer Wahl an die entsprechenden Gremien und Ministerien weiterzugeben. Besonders gefielen Frau Holmberg die Pläne des OGV eine Genossenschaft zu gründen, die die regional erzeugten Produkte der Garten- und Streuobstwiesenbesitzer vermarkten und ihre Forderungen und Wünsche gegenüber Behörden und Organisationen vertreten soll. Bei der Vermarktung denkt der OGV Lichtenstein an regionale sortenreine Säfte, an Säfte und Destillate aus alten Obstsorten und an Produkte aus Walnüssen, wie Walnussöl und Walnussmehl.
Begleitet wurden Cindy Holmberg und Alfons Reiske von den Gemeinderäten Susanne Kromer und Felix Reyhl von den GRÜNEN, die die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch nutzten, und auf die Besonderheiten und aktuellen Probleme der Gemeinde Lichtenstein hinweisen konnten. Frau Holmberg, die jahrelange Erfahrungen in Gemeinderat und Kreistag hat, hofft Ihre Ideen und Vorstellungen künftig im Landesparlament in Stuttgart vertreten zu können. OGV Lichtenstein – Werner Neubrander – zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Internet.