Der Tourismus auf der Schwäbischen Alb war Thema eines digitalen Gedankenaustausches der Landtagskandidatin für Bündnis90/Die Grünen im Wahlkreis Hechingen-Münsingen, Cindy Holmberg, mit Vertretern aus der Tourismusbranche.
Auf Landesebene war MdL Reinhold Pix als tourismuspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion aus Freiburg zugeschaltet. Neben einem allgemeinen Überblick der Situation des Tourismus in Baden-Württemberg berichtete Pix von den Einschränkungen durch den Corona-Lockdown für Gastronomie und Hotelgewerbe. Einerseits gab es einen starken Einbruch bei Städtereisen, andererseits betonte der Landtagsabgeordnete den Boom des Fahrradtourismus in diesem Jahr. Das war das Stichwort für Tourismus-Experte Wolfgang Schütz, der seit mehr als 10 Jahren die Interessen von „Mythos Schwäbische Alb“ vertritt und die positiven Entwicklungen bei Fahrradtouren und Prämiumwanderwegen in seinem Zuständigkeitsbereich auf der Reutlinger Alb hervorhob. Schütz erwähnte ebenfalls den schmerzhaften Rückgang bei den Übernachtungszahlen, lobte aber gleichzeitig, dass die durch die Corona-Krise geschädigten Tourismusunternehmen seitens der Regierungsfraktionen unter Ministerpräsident Kretschmann unterstützt werden.
Louis Schumann ging als Geschäftsführer des übergeordneten „Tourismusverbands Schwäbische Alb“ auf die Bedeutung einer vernetzten Tourismuspolitik ein, schließlich ist er Sprecher von über 300 Gemeinden in elf Landkreisen auf der Schwäbischen Alb. Leuchtturmprojekt seines Verbandes ist die AlbCard, die den Urlaubsgästen seit diesem Jahr viele Vorteile aus der Verknüpfung des Öffentlichen Verkehrs mit touristischen Attraktionen bietet. Schumann wies auf die besonderen Möglichkeiten des Urlaubstourismus hin wie zum Beispiel den Zusammenschluss der Gastgeber im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Deren Leistungen könnten im Gegensatz zum Geschäftsreisen-Tourismus nicht digitalisiert werden. Ganz aus dem Westen von Cindy Holmbergs Wahlkreis nahm der neu gewählte Bürgermeister Davide Licht aus Burladingen an der digitalen Gesprächsrunde teil. Licht sieht die Chancen seiner Zollernalbkreis-Gemeinde ebenfalls im nachhaltigen Tourismus und nannte als Beispiel die Mountain-Bike-Touren in und um Burladingen. Sehr wichtig ist dem neuen Burladinger Bürgermeister, die Bevölkerung auch im Bereich des Tourismus mitzunehmen, und erwähnte die enge Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein.
In den Mittelpunkt der abschließenden Diskussionsrunde stellte Landtagskandidatin Holmberg die Rolle der Städte in ihrem Wahlkreis. Die Gesprächspartner waren sich weitgehend einig, dass eine Stadt wie Bad Urach schon traditionell eine ganz andere Rolle spiele wie Hechingen oder Münsingen. Zum Beispiel unterscheide sich Metzingen mit seiner Outlet-City und den Tourist*innen auch aus dem fernen Ausland in besonderem Maße von anderen Orten im Wahlkreis der Grünen-Kandidatin. Abschließend waren die Teilnehmer*innen der Gesprächsrunde einer Meinung, dass beim Tourismus auch die Kultur eine wichtige Rolle spiele. Der„Hirsch“ im Metzinger Stadtteil Glems und der „Adler“ in Hohenstein-Meidelstetten sowie das Regionaltheater „Lindenhof“ im Burladinger Teilort Melchingen haben sich dabei schon seit Jahren einen Kult-Status erworben, der bis in den Stuttgarter Raum und darüber hinaus reicht.