Auf ihrer Fraktionsklausur haben die baden-württembergischen Grünen eine Gesamtstrategie für die ländlichen Räume beschlossen – bundesweit einmalig.
Die erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume soll aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse punktgenau und themenübergreifend gefördert werden. Die grüne Abgeordnete des Wahlkreises Hechingen-Münsingen Cindy Holmberg hat diese Gesamtstrategie als Sprecherin für ländliche Räume federführend mit entwickelt.
„Mehrstetten ist nicht gleich Hechingen. Unsere Gemeinden haben unterschiedliche Herausforderungen und Bedürfnisse. Sie brauchen einen individuellen Blick und unterschiedliche Förderung – und das Ganze anhand von wissenschaftlich erhobenen Zahlen und Fakten, anhand derer kleinräumig und schnell reagiert werden kann,“ erklärt Holmberg.
Es gehe um einen integrierten Ansatz, so Holmberg weiter. „Wir wollen die verschiedenen Herausforderungen zusammendenken, Synergien identifizieren und ausbauen.“
Ein wichtiger Baustein für gesunde, funktionierende ländliche Räume ist die Mobilität. „Wir kommen voran beim öffentlichen Nahverkehr – Regionalstadtbahn, Sanierung des Hechinger Bahnhofs, schnellere Taktung von früh morgens bis spät nachts machen den ÖPNV attraktiver. Und doch werde im ländlichen Raum das Auto das dominante Fahrzeug bleiben“, ist Holmberg überzeugt. „Deshalb setzen wir bei der Mobilitätswende auf klimafreundliche Antriebe und den Ausbau der E-Ladesäulen, dafür schaffen wir große Anreize.“
Die Gesamtstrategie für die ländlichen Räume greift die Ergebnisse der „IREUS II“ Studie auf, wonach die künftigen Herausforderungen für die ländlichen Räume von der demografischen Entwicklung bis hin zum Klimawandel, eine Überprüfung der Ziele und der Instrumente der Politik für die ländlichen Räume erfordern.
Seit 2011 entwickelt und unterstützt die grün-geführte Landesregierung Instrumente, die ländlichen Räume zukunftsfit machen sollen. 2013 wurde dazu das Strategiepapier „Im Grünen daheim“ vorgelegt. In der grün-geführten Landesregierung wurde beispielsweise das Programmvolumen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR), des wichtigsten Förderinstruments für Kommunen im ländlichen Raum, auf über 90 Mio. Euro verdoppelt. Ein Innovationsförderprogramm für Weltmarktführer im ländlichen Raum („Spitze auf dem Land“) wurde aufgelegt und erfolgreiche Instrumente zur Fachkräftegewinnung für Land und Stadt entwickelt.
Seit 2015 sind Instrumente für eine nachhaltige Regionalentwicklung wie zum Beispiel LEADER, ILE, Naturparke oder Biosphärengebiete nahezu flächendeckend im ländlichen Raum vertreten.