Tiergerechte Tierhaltung, Lebensmittelerzeugung und Energiegewinnung der Zukunft, zu diesen Themen besuchte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion Cindy Holmberg, gemeinsam mit ihrer Kollegin Andrea Bogner-Unden Sprecherin für allgemeine Weiterbildung, den Unteren Lindenhof. Der Untere Lindenhof, im Eninger Arbachtal, ist einer der Standorte der Versuchsstation Agrarwissenschaften der Uni Hohenheim im Landkreis Reutlingen. Begrüßt wurden die beiden Abgeordneten von Prof. Dr. Ralf Vögele, Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften und Leitung des Fachgebiets Phytopathologie, Dr. Wilfried Hermann, Leiter der Versuchsstation Agrarwissenschaften, apl. Prof. Dr. Eva Gallmann, Leitung des Fachgebiets Tierhaltungssysteme, Dr. Hans Oechsner, Leitung der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie, Przemyslaw Maziarka, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe, David Kohnke, Doktorand am Fachgebiet für Tierhaltung und Tierzüchtung in den Tropen und Subtropen sowie Alexander Hauser, dem Betriebsleiter der Lindenhöfe.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es zu einem der Versuchsprojekte – ein Hühnerstall in dem das Sundheimer Huhn erforscht wird. David Kohnke, Doktorand am Fachgebiet für Tierhaltung und Tierzüchtung, stellte das Projekt „Öko2Huhn“ vor. Das Sundheimer Huhn gilt als ältestes Zweinutzungshuhn Deutschlands. Sein Potential für den Ökolandbau untersuchen die Forscher der Uni Hohenheim in Koorperation mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Im Gegensatz zu Hybridtieren können die Sundheimer, als reinrassige Hühner, auf dem eigenen Hof nachgezüchtet werden.

 „Das bietet den Vorteil, sich von Zuchtunternehmen unabhängig machen zu können. So haben die landwirtschaftlichen Betriebe die Zucht in der eigenen Hand.“, zeigt sich Andrea Bogner-Unden begeistert.

Eine der wichtigsten Aktivitäten der Versuchsstation Lindehöfe im Bereich der Bioökonomie ist die „On-Farm-Bioraffinerie“. Hier geht es um eine neue Vision des Wirtschaftens, von der derzeitigen linearen Wirtschaftsweise hin zu einer kreislauforientierten Bioökonomie. 

Die Chicorée Wurzel, eine tolle Knolle – Aus ihr entstehen Nylon-Fasern für Strümpfe und Kunststoff für Plastikflaschen

„Wir müssen uns anstrengen, um die Abhängigkeit von Öl und Erdgas, also fossiler Energie, zu beenden. Dass der Umstieg notwendig ist, ist uns durch die derzeitige Energiekrise bewusster, denn je. Ich bin begeistert von den Forschungsprojekten, ganz besonders von der „On-Farm-Bioraffinerie. Solche Projekte sind für unsere Zukunft wichtig. Ihre Bedeutung im Einsatz gegen den Klimawandel ist groß.“, zeigt sich Cindy Holmberg erfreut.

„Bioraffinerien und Biogasanlagen sind Werkzeuge der Bioökonomie. Sie stellen aus biogenen Einsatzstoffen Nahrungsmittel, Futtermittel, Chemikalien und weitere Materialien, sowie Energie her und leisten dazu noch einen Beitrag zu wichtigen Systemdienstleistungen wie Natur- und Umweltschutz“, betonte Dr. Hans Oechsner.